Tiefer Blutdruck: Was tun, wenn der Kreislauf schwach macht

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Tiefer Blutdruck ist meistens harmlos. Dennoch kann er die Lebens­qualität einschränken. Was am besten gegen niedrigen Blutdruck hilft.

Ist tiefer Blutdruck gefährlich?

Zwei erfreuliche Nachrichten vorneweg: Niedriger Blutdruck (Hypotonie) reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Grund dafür ist, dass die Gefässwände weniger Spannung ausgesetzt sind, was sie schont und schützt. Man kann damit ohne Beschwerden leben. Wer aber welche hat, fühlt sich von ihnen teils massiv beeinträchtigt. Und das ist die unerfreuliche Nachricht.

Ein tiefer Blutdruck muss nicht zwangsläufig unangenehme Beschwerden verursachen.

Hilfreiche Tipps bei tiefem Blutdruck & Kreislaufschwäche

  1. Langsam und vorsichtig aufstehen, um einen Kreislaufkollaps zu vermeiden.
  2. Mit Übungen in den Tag starten, die den Blutkreislauf unterstützen (Venen- oder Muskelpumpe): Im Liegen beispielsweise die Beine anwinkeln und «Luftvelo fahren»; im Sitzen die Füsse schnell kreisen, mal in die eine, mal in die andere Richtung.
  3. Mithilfe von Wechselduschen oder Bürstenmassagen den Kreislauf stärken.
  4. Ausreichend Wasser oder ungesüsste Tees trinken.
  5. Auch Salzhaltiges wie Gemüsebrühe darf es sein, zudem mal eine Tasse Schwarztee oder Kaffee.
  6. Genügen solche Verhaltenstipps nicht, können blutdrucksteigernde Medikamente sinnvoll sein.

Das sollte man vermeiden

Bei niedrigem Blutdruck sollte man langes Stehen an der prallen Sonne wenn möglich meiden. Denn Hitze kann den Kreislauf zusätzlich belasten. Bei hohen Temperaturen weiten sich nämlich die Blutgefässe weiter. Ein paar einfache Verhaltensregeln helfen dabei.

Mögliche Symptome von niedrigem Blutdruck

  • Blasse Haut
  • Kalte Hände und Füsse
  • Schweissausbrüche
  • Sehstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schneller Puls und Herzklopfen
  • Ohrensausen
  • Schwäche
  • Müdigkeit
  • Schwindelanfall

Formen der Hypotonie (Niedriger Blutdruck)

Fachleute unterscheiden drei verschiedene Arten von Hypotonie. Die Art des Blutunterdrucks wird von dessen Ursache bestimmt.

Primäre Hypotonie

Die primäre Hypotonie kommt am häufigsten vor. Bei ihr sind die Blutdruckwerte anhaltend tief. Die genaue Ursache dafür ist bislang unbekannt. Wahrscheinlich hat es mit dem Körperbau und/oder der körperlichen Verfassung zu tun. Denn betroffen sind oft junge, schlanke Frauen, Schwangere, Jugendliche im Wachstumsschub oder ältere, hagere Menschen.

Sekundäre Hypotonie

Eine sekundäre Hypotonie ist Folge anderer, teils schwerer Erkrankungen wie Herzschwäche oder Hormonstörungen. Auch ein erkranktes Nervensystem kann die Ursache für den tiefen Blutdruck sein. Darüber hinaus handelt es sich manchmal um Nebenwirkungen von Medikamenten.

Orthostatische Hypotonie

Eine Sonderform ist die orthostatische Hypotonie. Typisches Anzeichen ist Schwindel beim Aufstehen. Meistens klingen die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder ab. Zudem: «Langjährige Betroffene kennen die Symptome und haben Strategien dagegen entwickelt», sagt Alexander Tarnutzer, Leitender Arzt Neurologie am Kantonsspital Baden.

Ab wann sollte man zum Arzt

Zum Arzt sollte man gehen, wenn die Beschwerden neu, lange anhaltend oder sehr schwer sind, etwa, wenn jemand regelmässig das Bewusstsein verliert (Ohnmacht). Bei der sekundären Hypotonie ist es zudem wichtig, nach den Ursachen zu suchen und diese zu behandeln.

Blutdruck richtig messen

Ab dem 18. Lebensjahr sollte man regelmässig den Blutdruck messen – ob zu Hause, in der Apotheke oder beim Arzt. Misst man den Blutdruck selbst, sollte man ein paar Sachen beachten.

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